Neues auf den Weg zu bringen, ist oftmals ein langer und steiniger Weg. Etwas auf die Beine zu stellen, das knapp 600 Kindern und Jugendlichen zu Gute kommt, ein wahrer Kraftakt.
„So etwas an unserer Schule zu haben, war schon seit mehreren Jahren ein Herzensprojekt und Wunsch von meinen Kollegen und mir“, berichtete die Initiatorin und verantwortliche Lehrerin Julia Nana Lewe voller Stolz. Gemeint ist das im Rahmen einer Projektwoche entstandene Grüne Klassenzimmer der Wilhelm-Lorenz-Realschule in Ettlingen. Ein solches Klassenzimmer ermöglicht es den Lehrern und Schüler*innen die schulischen Vier-Wände zu verlassen und den Unterricht unter freiem Himmel abzuhalten.
Draußen an der frischen Luft zu arbeiten, die großen Grünflächen der Schule endlich nutzen zu können - das sollte eigentlich schon vor der Pandemie umgesetzt werden.
Die Planung begann bereits vor drei Jahren, als Architekturstudenten des KIT, unter der Leitung von Peter Zeile, den „Schulhof der Zukunft“ der WLRS digital konzipierten. Teile dieser Entwürfe wurden nun Realität.
Die Klasse 8a engagierte sich hierfür in Form einer Projektwoche. Unter der Leitung von Max Kosorić und Julia Nana Lewe entstanden verschiedene Arbeitsgruppen. So bauten die Schüler*innen unter anderem Sitzgelegenheiten wie Hocker und Bänke aus Altreifen. Diese können nun in den Pausen und Freistunden im Freien genutzt werden. Technisch unterstützt wurden die Schüler*innen die ganze Woche über von den Kolleg*innen Britta Engelhardt und Wolfgang Kober, die neben technischen Grundlagen den Schüler*innen auch ein Verständnis für Arbeitsabläufe und Teamarbeit vermittelten.
Weitere Schüler*innen widmete sich ganz dem Bau von Holzbänken, die sich dank Designer Max Kosorić hervorragend in das bisherige Schulhofbild einfügen. Mit Liebe zum Detail, die nur durch gewissenhaftes Arbeiten umgesetzt werden konnte, zeigte Herr Kosorić den Schüler*innen immer wieder den Mehrgewinn akkuraten handwerklichen Arbeitens.
Doch damit war es noch nicht genug - die Schüler*innen der 8a bauten ebenfalls mit Schreiner Stefan Sander eigens designte Sitzhocker, die flexibel zusammengesteckt und somit als Hocker, Tische, Bänke oder sogar als ganze Bühne verwendet werden können. Die Sitzmöglichkeiten erhielten zusätzlich ihre ganz eigene Note, da Schülervertreter*innen jeder Klasse der WLRS diese fantasievoll bemalten und ihre Klasse somit darauf verewigten.
Auch alten Stoffen wurde ein neues Leben eingehaucht; zu Sitzkissen umgenäht, gestalten sie das Sitzen auf den Hockern bequemer.
Um die neuen Möbelstücke vor Wind und Wetter zu schützen, wurde ein Container als Unterbringungsmöglichkeit aufgebaut.
All dies war nur dadurch möglich, dass die Firma Rüko aus Malsch das Projekt durch ihren Jugendförderpreis mit großzügigen 10.000 Euro unterstützte. Diesen gewann die WLRS durch die Bewerbung bei der jährlichen Ausschreibung des Förderpreises der Firma Rüko.
Das Projekt war ein gelungener Abschluss für ein oftmals herauforderndes Schuljahr. Es wurden neue Möglichkeiten für zukünftige Generationen von Schüler*innen der Wilhelm-Lorenz-Realschule geschaffen und die Klasse 8a besitzt nun einen großen Schatz an neuen Fähigkeiten und schönen Erinnerungen.